Archiv für die Kategorie ‘Gemeinde’

EHRENBURG – „Wir sollten uns den historischen Tatsachen immer bewusst sein und stolz darauf sein und nicht an der Geschichte „herumkritteln“ und immer wieder etwas hinterfragen, sondern die Gegebenheiten wahrnehmen“, diese Meinung vertrat der Alt-Landeshauptmann von Tirol DDr. Herwig van Staa bei der Gedenkfeier zum Todestag von Andreas Hofer in Ehrenburg. „Und eines sollte uns immer Auftrag, Erbe und Verpflichtung sein; der Glaube an Gott, das geschichtliche Erbe, die Einheit des ganzen Landes, die geordnete Familie als Grundzelle des Volkes, das sind die Grundlagen der Verfassung Tirols, in diesem Zusammenhang wissen wir wofür wir zu stehen haben“, präzisierte van Staa seine Aussage.

„Andreas Hofer kämpfte um zwei Symbole, nämlich für die Fahne Tirols mit dem Tiroler Adler, die für die Freiheit Tirols steht, für die Selbstständigkeit, für die Unabhängigkeit und zum andern für die Fahne des Herzens Jesu. Andreas Hofer wurde zu einem weltweiten Mythos, weil er ein Zeichen für Freiheit, Rechtschaffenheit und für Gottvertrauen setzte“, so van Staa abschließend.

Hauptmann Juri Oberlechner hielt in seinem Vorwort fest, dass neben der Gefallenen der Weltkriege auch den Verstorbenen Freiheitskämpfer der 60er Jahre gedacht wird. „Den noch im Exil lebenden Freiheitskämpfern möge Gerechtigkeit widerfahren, auf dass sie bald in ihre geliebte Heimat Südtirol zurückkehren dürfen“.

Pfarrer Michael Bachmann gedachte beim Kriegerdenkmal den Familien, die durch den Krieg zerstört wurden, sowie allen Opfern und Gefallenen beider Weltkriege.

Der Männerchor und eine Bläsergruppe der Musikkapelle Kiens gestalteten die Feier würdig mit. Die Schützenkompanie Ehrenburg legte einen Kranz nieder und ehrte die Gefallenen mit einer Ehrensalve. Eine Schützenabordnung legte am selben Tag auch in St. Sigmund beim Kriegerdenkmal einen Kranz nieder, das Kiener Kriegerdenkmal wurde mit einem Bukett geschmückt.

Verschiedene Ehrengäste, unter ihnen Bürgermeister Andreas Falkensteiner, mehrere Gemeinderäte, eine Abordnung der Feuerwehr, sowie die Dorfbevölkerung waren zahlreich erschienen.

Am 9. September lud die Schützenkompanie Ehrenburg zur Buchvorstellung „Unsere Helden – Das Schicksal der Gefallenen der Gemeinde Kiens im Ersten Weltkrieg“ ein.

Nach über zwei Jahren intensiver Arbeit konnten die Ehrenburger Schützen im voll besetzten Veranstaltungssaal das 391 Seiten zählende Werk präsentieren. In mühevoller Kleinarbeit war das Schicksal von 85 Gefallenen der Gemeinde Kiens rekonstruiert und dokumentiert worden. Der Verfasser Rupert Gietl berichtete, dass nicht nur eine ganze Reihe von Familien und Fachleuten kontaktiert, sondern auch Quellen in Archiven in ganz Tirol und in Wien ausgehoben, sowie hunderte Zeitungen dieser Jahre durchforstet wurden. Sehr informativ sind auch die Landkarten, die jeder einzelnen Biografie beigefügt sind und die Aufschluss darüber geben, wo diese Männer herkamen, wo sie gekämpft und gelitten haben, wo sie eventuell in Gefangenschaft gerieten und interniert waren und wo sie gefallen sind.

Hauptmann Juri Oberlechner, der selbst am Entstehen dieses Buches beteiligt war, ging auf die menschlichen und lokalen Geschichten der Gefallenen ein und verlas unter anderem berührende Zitate aus Feldpostkarten. So schrieb beispielsweise der Ehrenburger Kaiserjäger Johann Oberhammer aus Galizien nach Hause:

Die ganze Nacht im Feuer wurde gegenseitig angegriffen. Heute Pfingstsonntag 1915 im Schützengraben. Komm Heiliger Geist, erleuchte die Menschheit zur Einsicht.“ 

Kurze Zeit später notierte Johann Oberhammer:

Am 5. Juni wurde ich von der russischen Feldwache 2mal angeschossen ohne getroffen zu werden. Die Muttergottes hat mich beschützt!“

Der Medienreferent des Südtiroler Schützenbundes, Efrem Oberlechner, der ebenfalls zum Gelingen des Buches beitrug, ging u.a. auf die Geschichte des ersten Kriegerdenkmals in der Kirche von Ehrenburg ein und erklärte, dass im Buch auch Männer aufgenommen wurden, die bisher auf keinem der Kriegerdenkmäler aufschienen, etwa weil sie erst nach Kriegsende an den Kriegsverletzungen gestorben waren.

In ihrer Rezension verwies die Kulturreferentin des Südtiroler Schützenbundes, Dr. Margareth Lun, darauf, dass dieses Werk eine Bedeutung weit über die Gemeindegrenzen hinaus habe. Gerade die vielen zusätzlichen Informationen wie die in das Buch eingestreuten Erklärungen von Fachbegriffen, die Ausführungen über den Aufbau des Heereswesens der Doppelmonarchie und der Tiroler Einheiten, die Darstellung der damaligen Gesellschaftsstruktur, die grafisch sehr ansprechend gestalteten Statistiken sowie die Erläuterung von Zusammenhängen machten dieses Buch zu einer wertvollen Tirolensie. Auch Landeskommandant Elmar Thaler lobte die hervorragende Arbeit.

Pfarrer Michael Bachmann, Bürgermeister Andreas Falkensteiner und Altbürgermeister Karl Pfeifhofer bedankten sich ebenfalls für diese so gelungene Dokumentation.

„Mit großer Demut vor den Vorfahren, aber auch mit Freude“ übergibt die Schützenkompanie Ehrenburg der Bevölkerung dieses Zeitzeugnis und setzt damit den Gefallenen aus Ehrenburg, Kiens, St. Sigmund, Getzenberg und Hofern ein ewiges Denkmal.

Das Buch „Unsere Helden – Das Schicksal der Gefallenen der Gemeinde Kiens im Ersten Weltkrieg“ wird im Herbst in der Gemeinde Kiens verteilt und ist im guten Buchhandel unter der ISBN-Nummer: 978-88-97053-42-2 für 29,90 € erhältlich.

Für Online Bestellungen: https://schuetzen.com/katalog/buecher/unsere-helden/

Im Bild v.l.n.r: Medienreferent des SSB Efrem Oberlechner, Bürgermeister Andreas Falkensteiner, Landeskommandant Elmar Thaler, Verfasser Rupert Gietl, Pfarrer Michael Bachmann, Hauptmann Juri Oberlechner, Ehrenmitglied Karl Pfeifhofer und die Kulturreferentin des SSB Margareth Lun


EHRENBURG – Am Sonntag, den 19. Februar 2017, fand in Ehrenburg die Andreas-Hofer-Feier statt. Der Präsident des Südtiroler Alpenvereins Georg Simeoni hielt in seiner Ansprache fest, dass die Gedenkfeier nicht nur Andreas Hofer und seinen Mitstreitern in den Freiheitskämpfen von 1809 gedenken soll, sondern auch jenen Frauen und Männer, die im Laufe der langen Geschichte für unserer Tiroler Heimat ihr Leben gelassen haben bzw. Leiden ertragen mussten.

 

Zugleich aber sei die Feier auch bestens geeignet, um jenen Menschen, die heute noch die Werte und Ideale des Tirolertums verteidigen und einfordern, die Solidarität und Unterstützung unter Beweis zu stellen: „Wenn ich zum Beispiel sage, ich bin ein Tiroler, aber nicht bereit bin, dies in allen Lebenslagen auch zu bezeugen, weil ich unter Umständen bei einem oder anderem einen Nachteil haben könnte, so ist mein Tirolertum nur ein Wort. Genauso kann es nicht sein, dass ich auf die gewachsenen Ortsnamen verzichte oder wegen eines vermeintlichen Profits in touristischer wie wirtschaftlicher Hinsicht mich mit Italianismen oder Anglizismen anbiedere!“

Hauptmann Juri Oberlechner erinnerte in seinem Vorwort, dass vor genau 100 Jahren die Tiroler Vorfahren an der Dolomitenfront in Fels und Eis die Heimat gegen Italien verteidigten. Und genau 100 Jahre später gedenken die Ehrenburger am Kriegerdenkmal ihren Gefallenen: „Die Opfer wiegen schwer, denn bis heute liegt Südtirol in fremder Hand“, so Oberlechner.


Verschiedene Ehrengäste, unter ihnen Bürgermeister Andreas Falkensteiner und viele Vereins- und Verbandsvorstände sowie die Dorfbevölkerung waren zahlreich erschienen. Umrahmt wurde die Feier vom Männerchor Ehrenburg sowie einer Bläsergruppe der Musikkapelle Kiens.

Pfarrer Michael Bachmann  zelebrierte die Messfeier und mahnte mit treffenden Worten an, den wahren Frieden zu leben und dafür auch einzustehen. Die Losung „Nie wieder Krieg“ sei nach dem Zweiten Weltkrieg nicht gelungen. Es gebe derzeit zu viele Konflikte und Kriege. Wenn das Wort Gottes jedoch umgesetzt würde, könne es Frieden geben. Bachmann gab aber auch zu bedenken, dass gegen Selbstverteidigung niemand etwas dagegen haben könne. „Die Gefallenengedenkfeier ist eine Mahnung gegen Krieg und für den Frieden“ so der Ortspfarrer abschließend.

Mit der Niederlegung eines Kranzes ehrte die Schützenkompanie Ehrenburg die Gefallenen und feuerte eine Ehrensalve ab. Im Anschluss fand eine kleine Stärkung im Schützenheim mit allen Beteiligten statt. Eine Schützenabordnung legte am selben Tag auch in St. Sigmund beim Kriegerdenkmal einen Kranz nieder, das Kiener Kriegerdenkmal wurde mit einem Bukett geschmückt. 

und dafür einzustehen. Die gro-

ße Hoffn ung auf „nie wieder

Krieg“ habe sich nicht erfüllt,

sagte er mit Verweis auf die vie-

len Konflik te und Kriege. „Die

Gefallenen-Gedenkfeier ist eine

Mahn ung gegen Krieg und für

den Frieden“, betonte er.

M usikalisch mitgestaltet wur-

de der Gottesdienst vom Män-

nerchor Ehrenburg und einer

Bläsergruppe der Musikkapelle

Kiens.

Mit der Niederlegung eines

Kranzes ehrte die Schützen-

kompanie Ehrenburg die Gefal-

lenen und feuerte eine Ehren-

salve ab. Eine Schützenabord-

nung legte am selben Tag auch

in St. Sigmund beim Krieger-

denkmal einen Kranz nieder,

das Kiener Kriegerdenkm al

wurdemiteinem

Herz Jesu Notfonds hilft Familie Wolfsgruber

Veröffentlicht: April 8, 2016 in Gemeinde

KIENS – Am Mittwoch, den 6. April 2016 überbrachten Obmann Paul Bacher und sein Stellvertreter Hubert Straudi vom Herz Jesu Notfonds in Begleitung von Hptm. Juri Oberlechner und Major Efrem Oberlechner der Bauernfamilie Wolfsgruber vom Kindler-Hof den symbolischen Hilfsscheck in Höhe von 6.000,- Euro.

image

Bildtext: Übergabe des symbolischen Hilfsschecks beim Kindler-Hof (v.l.): Christina Wolfsgruber, Josef Wolfsgruber, Hubert Straudi, Emmerich Wolfsgruber, Paul Bacher, Maria Wolfsgruber, Juri Oberlechner und Efrem Oberlechner.

Dieser Betrag war vom Herz Jesu Notfonds als Soforthilfe bereitgestellt worden, nachdem der Kindlerhof im Katzental in Hofern (Gemeinde Kiens) am 12. Februar bis auf die Grundmauern niedergebrannt war. Geblieben ist der Familie nach dem Brand des Wohnhauses nur das, was sie am Körper trugen, alles andere ist mit dem Bauernhaus mit abgebrannt, da alle vier nicht zu Hause waren.

Die Familie Wolfsgruber will aber nicht aufgeben und den Bergbauernhof wieder neu aufbauen. Auch wenn der Hof zum Teil versichert war und große Hilfsbereitschaft zu verzeichnen ist, so wird auf die Familie ein hoher finanzieller Aufwand zukommen, bis der neue Hof wieder stehen wird.

Die Schützenkompanie Ehrenburg und der Herz Jesu Notfonds danken all jenen, die der Familie Wolfsgruber in ihrer Notlage geholfen haben bzw. helfen, sei es durch tatkräftiges Anpacken bei den Aufräumarbeiten, durch Sach- oder Geldspenden, durch die versch. Spendeninitiativen oder durch Beratungen, technische oder handwerkliche Leistungen. Den langjährigen Schützenmitgliedern Emmerich und Maria Wolfsgruber und deren Eltern wünschen wir viel Einsatzfreude und gutes Gelingen beim Wiederaufbau ihres Heimathofes.

SPENDENKONTO:
Herz-Jesu-Notfonds
Südtiroler Volksbank, Fil. Bozen, L. Da Vinci
IBAN: IT06J0585611601050570013850
SWIFT: BPAAIT2B050

Nationalratsabgeordneter zum Österreichischen Parlament Werner Neubauer Gedenkredner

image

EHRENBURG – Am Sonntag, den 21. Februar 2016, fand in Ehrenburg die Andreas-Hofer-Feier statt. Der Nationalratsabgeordnete zum Österreichischen Parlament und Südtirolsprecher der FPÖ, Werner Neubauer stellte in seiner Gedenkrede fest, dass Andreas Hofer als Vorbild für die Selbstbestimmung stehe. In einer Zeit der zunehmenden Verunsicherung und Entwurzelung könne Hofer in allen Teilen Tirols und Österreichs ein Vorbild sein. Das Gedenken müsse aber auch an den Kriegseintritt Italiens vor 100 Jahren erinnern.

Das Ziel sei, alle Tiroler Landesteile zu vereinen. Daher seien durch die Republik Österreich friedliche und demokratische Bestrebungen zu unterstützen, die deutschen und ladinischen Südtiroler noch enger an das Vaterland zu binden, insbesondere durch das Recht auf zusätzlichen Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft. Die derzeitige Autonomie könne keinesfalls als eine Form der Selbstbestimmung interpretiert werden, vielmehr sei sie lediglich ein zeitlicher Ersatz für die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes. 

Hauptmann Juri Oberlechner kündigte an, dass die Schützen derzeit intensiv an einem Buch über den 1. Weltkrieg mit besonderem Bezug auf die Gemeinde Kiens arbeiten. Oberlechner rief die Bevölkerung auf, eventuelle Aufzeichnungen aus dieser Zeit zu Verfügung zu stellen. 

Viele Ehrengäste und Vereins- und Verbandsvorstände sowie die Dorfbevölkerung waren zahlreich erschienen. Umrahmt wurde die Feier vom Männerchor Ehrenburg sowie einer Bläsergruppe der Musikkapelle Kiens. Hochwürden Andreas Huber zelebrierte die Messfeier. Mit einem Kranz ehrte die Schützenkompanie Ehrenburg die Gefallenen und feuerte eine Ehrensalve ab.

Im Anschluss an die Andreas-Hofer-Feier fand eine kleine Stärkung im Schützenheim mit allen Beteiligten statt. Eine Schützenabordnung legte am selben Tag auch in St. Sigmund beim Kriegerdenkmal einen Kranz nieder.

image

Im Rahmen der Lichterprozzession überreichte die Schützenkompanie Ehrenburg Prälat Eduard Fischnaller in der Wallfahrtkirche „Maria Himmelfahrt“ zu Ehrenburg als Dank und Wertschätzung eine handgemalene Ehrenscheibe. Hauptmann Juri Oberlechner dankte nach der Messfeier
für die gute Zusammenarbeit in den letzten acht Jahren und gratulierte zur vorangegangenen Abtweihe. Für die Anliegen der Schützen hatte Fischnaller immer ein offenes Ohr und ist ihnen jederzeit zur Seite gestanden, so Oberlechner. Das diesjährige Kompanieschiessen wurde unter dem Motto „Abtweihe von Eduard Fischnaller – Pfarrer von Ehrenburg 2007-2015“ abgehalten. Eine Kopie der überreichten Ehrenscheibe wird im Schützenheim einen würdigen Platz finden und die Schützen an einen guten Pfarrer erinnern.